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Buch Pordenone



Erwachsene
Kinder
Fl.:
  • 38,23 qkm
Höhe:
  • 24 m ü.d.M.
Bevölkerung:
  • 48.599
Gemeindeamt:
  • Piazza Calderari, 1
  • 33170 - Pordenone (PN)
Orstchaften:
  • Borgomeduna, Roraigrande, Torre, Vallenoncello, Villanova
Website
Plan:

Pordenone ist in enger Verbindung mit dem Noncello entstanden und gewachsen. An einem seiner Seitenarme befinden sich die Reste der bereits erwähnten, römischen Villa von Torre. Hier ist im Schloss der Grafen von Ragogna auch das archäologische Provinzialmuseum untergebracht, in dem die interessantesten Funde ausgestellt sind: Freskenfragmente mit Kampfszenen – vielleicht eine Kampfamazone – die zu den bedeutendsten Beispielen römischer Provinzmalerei in Norditalien gehören (im Gebäude, Mariä Verkündigung, Freskomalerei um 1500 von Gianfrancesco da Tolmezzo). Eine Stadtbesichtigung sollte daher von diesem Ort ausgehen (ohne die Kirche der Hll. Ilario und Taziano mit einer Altartafel des Pordenone von 1519-1521 zu vernachlässigen) oder zumindest vom Ufer des Flusses, an dem sich Pordenone im Mittelalter auf der Nord- Südachse entwickelt hat. Das historische Zentrum kann daher ausgehend von der Dreifaltigkeitskirche des 16. Jh. besichtigt werden; die Kirche ist ein raffiniertes Beispiel für einen zentralen Grundriss, erbaut nach Plänen von I. Marone, und enthält Fresken des Calderari (Episoden des Alten Testaments). Von hier überquert man den Noncello auf der ‘Adam- und Eva-Brücke’, wie sie im Volksmund genannt wird, und gelangt in die Contrada Maggiore, wo die alte ‘Porta furlana’ den südlichen Zugang durch die Stadtmauern bildete. Rechter Hand das Gebäude mit dem ‘Studio des Pordenone’ (nicht zu besichtigen), mit mythologischen Fresken dieses Künstlers, der als wichtigster lokaler Interpret der Renaissancemalerei im frühen 16. Jh. zu gelten hat. Von der Piazzetta San Marco führt die Straße, mit dem Dom auf der rechten Seite, zu einer Erweiterung mit Rathaus und Palazzo Ricchieri, Sitz des städtischen Kunstmuseums. Das Rathaus ist ein Bau aus dem 14. Jh., der von zwei seitlichen Türmen eingerahmt wird. Auf Geheiß Venedigs wurde er 1542 durch einen zentralen Baukörper ergänzt, um die ausgeübte Macht auch optisch sichtbar zu machen (an anderen Orten erfüllte diese Aufgabe der Markuslöwe). Von der Loggia des Rathauses öffnet sich der Blick auf den von Arkaden gesäumten Corso Vittorio Emanuele II, der im Corso Garibaldi und in der Via Montereale seine Verlängerung findet und als Rückgrat der Stadt bezeichnet werden kann. Folgt man ihm in nördlicher Richtung (Piazzetta Cavour), kommt man an den bedeutendsten Gebäuden vorbei, die sich der lokale Adel zwischen dem 14. und 18. Jh. errichten ließ, viele mit Freskenschmuck auf den Mauern: vor allem Palazzo Mantica, dessen allegorische Fresken dem Pordenone zugeschrieben werden (Anfang 16. Jh.) und Casa dei Capitani (15. Jh.), mit aufgemaltem Bossenwerk. Steinerne Maskarone von komplexer, symbolhafter Bedeutung zieren hingegen das Profil von Palazzo Gregoris aus dem 17. Jh.. Biegt man rechts in Vicolo dell’ospedale vecchio ein, kommt man auf die Piazza della Motta mit einem ehemaligen Franziskanerkloster. Heute für Ausstellungen verwendet, sind interessante Fresken (14.-17. Jh.) im Kreuzgang und in der Kirche erhalten. Wenig weiter die Kirche Santa Maria degli Angeli (auch Christuskirche). Im Kirchenraum ist ein beachtlicher Teil von Fresken des 14. Jh. erhalten, dazu eine Heilige Barbara von Gianfrancesco da Tolmezzo (ca. 1500) und ein Holzkruzifix aus dem frühen 15. Jh. (daher volkstümlich Christuskirche). Wieder zurück am Corso, trifft man auf die noch bestehende Fassade des ehemaligen Theaters Concordia von G.B. Bassi (1826-1831), bis weiter in nördlicher Richtung die Piazzetta Cavour erreicht wird. Der Weg setzt sich an Corso Garibaldi fort, auf dem gleich am Anfang die stilvollen Palazzi Pera und Sbrojavacca zu bewundern sind, heute Sitz der Provinzialverwaltung, mit schönen Stuckarbeiten und Fresken des 18. Jh.; die Gebäude gehen jedoch zumindest auf das frühe 16. Jh. zurück, wie jüngst unter dem Fassadenputz freigelegte Verzierungen beweisen (wie Fragmente einer Prozession der Bruderschaften, die Gianfrancesco da Tolmezzo und seiner Werkstatt zugeschrieben wird). Ein kleines Stück weiter wird die klassizistische Anlage der Kirche San Giorgio durch einen Glockenturm belebt (1852; nach Plänen des bereits erwähnten G. B. Bassi), der sich wie eine dorische Riesensäule über der Stadt erhebt und die Figurengruppe mit dem Schutzpatron der Kirche trägt. Im Innenraum, Altarbild von G. Narvesa (17. Jh.). Geht man von der Piazzetta Cavour nach rechts und überquert die weitläufige Piazza XX Settembre, gelangt man zum interessantesten Beispiel moderner Architektur der Stadt: die von Mario Botta entworfene Kirche del Beato Odorico (1990) in Viale della Libertà, bei der die konische Bedachung des Kirchenraums die lichtvolle Andacht des vierseitigen Portikus im Eingang nach oben wiederholt. Im Innenraum ein Tafelbild Madonna mit Kind, das dem engsten Kreis um Gentile da Fabriano zugeschrieben wird. Weitere Kultgebäude sind die Anfang des 20. Jh. im neugotischen Stil erbaute Marienkirche Madonna delle Grazie mit Wandmalereien von T. Donadon und die Kirche San Francesco (1972-1974) am in der Kirche der Hll. Rupert und Leonhard in Vallenoncello Friedhof der Architekten Varnier und Gresleri.   Architektur des 20. Jh. ist auch im Seelsorgezentrum in Via Revedole vertreten (1988; nach Plänen von Othmar Barth), wie auch im verkommenen, ehemaligen Balilla- Haus von C. Scoccimarro (1935-1936, fast nicht mehr erkennbar der dynamische Rationalismus der ursprünglichen Formen) und im viel kritisierten Direktionszentrum von G. Valle, das 1970 auf Kosten der historischen Fabrik Galvani und eines beachtlichen Teils der Parkanlage Querini-Valdevit (Nr. 2) errichtet wurde, wo sich ein schlossartiges Haus von ausgeprägt neugotischem Charakter in eine künstlich angelegte Landschaft – mit Zierteichen und gewundenen Wegen – eingefügt hatte.    Zu erwähnen bei den Grünanlagen der Stadt auch der Park San Valentino, von dem im Süden das Netz der kleinen Wasserläufe ausging, die bis in das frühe 20. Jh. die Altstadt geprägt hatten, und der Park Galvani. Zahlreich die Kunstschätze, die in den Kirchen der Vororte der Stadt verwahrt sind. In Roraigrande, in der Kirche San Lorenzo (schlichtes, neugotisches Gebäude von D. Rupolo) ein steinernes Taufbecken (1558- 1559) von Donato und Alvise Casella, Gemälde von M. Grigoletti (19. Jh.) und vor allem Fresken des Pordenone (1516-1517) im Gewölbe der Seitenkapelle, ursprünglich Chor einer Renaissance-Kirche. Vom Calderari stammen die Fresken (Mitte 16. Jh.) im Oratorium San Bernardino der Villa Policreti- Brugnera (16. Jh.). In Vallenoncello, in der Pfarrkirche der Hll. Rupert und Leonardo, sind eine Anbetung der Hirten (ca. 1530) des Calderari und eine Madonna mit Kind auf dem Thron zwischen den Heiligen Sebastian, Rupert, Leonardo und Rocco (ca. 1513-1514) des Pordenone zu bewundern, der die Orientierung der venezianischen Malerei des neuen Jahrhunderts assimiliert hat, wie der zunehmend Licht und Farben übertragene Aufbau der Volumen und die atmosphärische Öffnung im Hintergrund beweisen.  Das Vorbild Paduas des frühen 15. Jh. ist hingegen in der Apsis des Oratoriumsam Hauptplatz des Ortes offensichtlich, wo die Kirchenlehrer auf der Kathedra (Mitte 16. Jh.) die für die Renaissance typische Plastizität der Figuren mit dem noch spätgotischen, dekorativen Überschwang des Hintergrundes verbinden. Fresken von Pietro Gorizio zieren die Wände im Kirchenraum. In der einfachen Kirche San Leonardo in Sylvis (Zugang über einen Feldweg von der Staatsstraße Pordenone-Oderzo) sind Freskenfragmente des 14.-17. Jh. erhalten. Die letzte Etappe ist Villanova und die Besichtigung der Kirche Sant’Ulderico: im Innenraum ist neben einem Steinaltar (1520) von G.A. Pilacorte, ein Freskenzyklus des Pordenone (1514) zu besichtigen: im Chorgewölbe die Kirchenlehrer, an den Scheiteln der Kappen, Evangelisten und Propheten; auf den Wänden, Krönung der Hl. Jungfrau und Musizierende Engel, Christus vor Pilatus 51,176 und Geißelung; am Altarbogen, Fragmente einer Verkündigung. Figuren wie der Prophet Jeremias oder die Hauptfiguren der Geißelung zeugen von einer Kühnheit des malerischen Ausdrucks, die sich weit über die regionalen Grenzen hinaus verbreiten sollte.

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